Die Nachwuchskünstlerin Wa22ermann macht, was sie will – genau „wie türkische Ampeln“, um eine Zeile aus ihrer Single „gogos“ zu zitieren. Konkret gemeint ist damit, dass die Berliner Rapperin auf Genregrenzen pfeift und gerne diverse Musikstile in Tracks wie „Maybachufer“, „Bienennest“ oder „Blaurot“ (mit Apsilon) einfließen lässt. Ob Trap- oder Techno-Beats, House-Vibes oder Elektro-Soundteppiche – Wa22ermann blickt über den musikalischen Tellerrand und bringt dabei gekonnt alle Einflüsse auf einen Nenner. Gerade deshalb gehört sie zu den spannendsten Newcomerinnen der Berliner Hip-Hop-Szene.Wa22ermann – was hat es eigentlich mit diesem Namen und der ungewöhnlichen Schreibweise auf sich? Der wohl naheliegendste Grund ist hier zutreffend: Das Sternzeichen der Rapperin ist Wassermann. Hinzu kommt, dass ihr bürgerlicher Name das türkische Wort für Wasser enthält und die 22 ihre Lieblingszahl ist – fertig ist der unverwechselbare Künstlername. Wa22ermann bleibt den Leuten aber nicht nur wegen ihres Namens im Gedächtnis, sondern vor allem dank ihrer Musik. Zu dieser kommt sie während der Pandemie, als sie aus Langeweile mit Freunden freestyled. Während die anderen nach einer Weile die Lust daran verlieren, entbrennt in Wa22ermann eine echte Leidenschaft. Um diese mit anderen zu teilen, lädt sie Videos von sich bei Instagram und TikTok hoch. Es dauert nicht lange, bis Produzenten auf das junge Talent aufmerksam werden und sie zu ersten Sessions einladen.
Debütsingle „Salsa“ und die „7:30“-EPWa22ermanns offizielle Debütsingle „Salsa“ erscheint 2021. Und da ist sie nun – die Rapperin Wa22ermann, die bis dahin noch kaum jemand kannte. Aber das soll sich schnell ändern. Der Track macht unmissverständlich klar, wer und wie die Berlinerin ist: lässig, ehrlich, direkt und immer eine Punchline in der Hinterhand. Single Nummer zwei trägt den Titel „Graue Wolken“ und kommt mit einem etwas anderen Vibe um die Ecke. „Es ist kalt in der Hood, graue Wolken, die Nächte sind lang“, heißt es darin. Die Hood, das ist Berlin-Kreuzberg, wo Wa22ermann seit ihrem neunten Lebensjahr aufgewachsen ist. Geboren wurde sie 1999 in Pakistan; 2008 findet die Familie im West-Berliner Stadtteil eine neue Heimat.Als die dritte Single „Bombermann“ 2022 erscheint, wird einmal mehr deutlich, dass Wa22ermann die Vielfalt der Musik schätzt – und man ahnt, dass da noch viele freshe Ideen und originelle Reime in ihr schlummern. Die erste EP „7:30“ bestätigt diese Vermutung mit den Tracks „Dracula“, „Bienennest“, „Blaurot“ (mit Apsilon), „Distanz“ (featuring Sirin) und „Glück“. Im Anschluss liefert Wa22ermann mit „Maybachufer“ einen der Sommerhits des Jahres 2023, bevor sie sich für „Aquarell“ erneut mit Apsilon zusammentut. Auf den meisten Veröffentlichungen rappt die Kreuzbergerin über das (Nacht-)Leben und den Alltag in der Hauptstadt. Wa22ermann ist Berlinerin durch und durch. Um ihre Musik feiern zu können, muss man aber nicht dort ansässig sein – Banger der Sorte „Maybachufer“ oder „Bienennest“ funktionierten über die Stadtgrenzen hinaus.