Der aus Zürich stammende Faber darf sich mit Fug und Recht als Ausnahme-Sänger und Songtexter der Extraklasse bezeichnen. Seine Lyrics holen sein Publikum nicht nur am Puls der Zeit ab, sondern polarisieren gleichzeitig. Damit gilt er auch unter Musikkritikern als einer der spannendsten Singer-Songwriter im deutschsprachigen Raum. Mittlerweile ist die Konzertbühne sein zweites Wohnzimmer und Fans von tiefgründigem Pop reißen sich um Faber-Tickets. Faber erblickt am 18. April 1993 in Zürich als Julian Pollina das Licht der Welt. Sein musikalisches Talent legt ihm vor allem sein Vater – der aus Italien stammende Musiker Giuseppe „Pippo“ Pollina – in die Wiege. Fabers Mutter ist die über die Schweiz hinaus bekannte TV-Journalistin Christina Pollina-Roos. Seine Schwester Madlaina ist Teil des Züricher Pop- und Folk-Duos Steiner & Madlaina. Liedtexte mit Diskussionspotenzial Fabers Songs werden oftmals mit dem Attribut „zwiespältig“ beschrieben. Genau darauf zielt der Schweizer Künstler ab: Seine oft ironischen und provozierenden Lyrics sollen sowohl zur Diskussion anregen, als auch gesellschaftliche und politische Missstände anprangern. Mal gibt er den Chauvi, den Hedonisten, den Egomanen, mal singt er über Verzweiflung wegen der Liebe und mal macht er seine Verachtung für Vertreter rechter Gesinnungen deutlich. Aufrüttelnde Texte und ein Sound zwischen Folk, Rock, Indie, Chanson und Brass-Band: Das ist zwar nicht gerade das klassische Rezept für Chart-Topper, doch Faber ist und bleibt ein gerngesehener Gast in den deutschsprachigen Hitlisten. Seine Debütplatte „Sei ein Faber im Wind“ hält sich ganze 19 Wochen auf Platz 3 der schweizerischen Charts und belegt auch in den deutschen Ranglisten wochenlang eine respektable Platzierung innerhalb der Top 20. Das Schweizer-Mundart-Album „Ich liebe Dich“, das er Ende 2020 zusammen mit Dino Brandão und Sophie Hunger veröffentlicht, schafft es in der Schweiz sogar auf den zweiten Platz. Statement-Auftritte ohne viel Schnick Schnack In seinen Songtexten spiegelt sich die ehrliche Art von Faber wider. Dasselbe gilt für seine Darbietungen auf der Bühne. Stets mit einem Hang zur Ironie, versucht der Liedermacher aus Zürich, eine tiefe gedankliche Verbindung zu seinem Publikum aufzubauen. Dafür benötigt er weder eine aufwändige Kulisse, noch schillernde Kostüme oder aufsehenerregende Show-Effekte. Einzig seine Band, seine Gitarre und bestenfalls eine Zigarette im Mundwinkel sind nötig, um seine Zuhörerschaft mit auf die Reise zu nehmen. Zu den Mitgliedern der Goran Koč y Vocalist Orkestar Band, die Faber auch auf Tour begleitet, zählen neben Goran Koč – alias Silvan Koch – auch Tillmann Ostendarp, Max Kämmerling und Janos Mijnssen. Mit Instrumenten wie Posaune, Klavier, Orgel, Cello, Saxophon, Darbuka und Bouzouki ist Fabers Stil nicht nur im Hinblick auf seine Songtexte, sondern auch aus musikalischer Sicht etwas Besonderes. Konzerte von Faber sind intensiv, abwechslungsreich und bieten Stoff zum Nachdenken.