Anne-Sophie Mutter (* 29. Juni 1963 in Rheinfelden, Baden) ist eine deutsche Geigerin. Sie zählt zu den erfolgreichsten Geigerinnen weltweit.
Familie und Privates
Anne-Sophie Mutter wuchs im baden-württembergischen Wehr auf. Ihr Vater war der Zeitungsverleger (Alb Bote) Karl-Wilhelm Mutter. Bereits mit fünf Jahren wünschte sie sich Geigenunterricht. Als sie schon nach einem halben Jahr einen Wettbewerb gewann, stand ihr Berufswunsch fest. Sie wurde von der Schulpflicht entbunden und erhielt neben Klavier- und Geigenunterricht privaten Schulunterricht. Sie gewann mehrmals den Wettbewerb Jugend musiziert. Die Fachwelt wurde auf die 13-Jährige aufmerksam, als sie 1977 bei den Salzburger Pfingstkonzerten mit Mozarts G-Dur-Konzert unter Herbert von Karajan debütierte. Anschließende Konzerte und Einspielungen mit den Berliner Philharmonikern unter Karajan in den 1980er Jahren begründeten ihren Weltruhm.
Anne-Sophie Mutter war von 1989 bis zu dessen Tod 1995 mit dem Rechtsanwalt Detlef Wunderlich verheiratet. 2002 bis 2006 war sie in zweiter Ehe mit dem Komponisten, Pianisten und Dirigenten André Previn verheiratet. Sie lebt in München und hat zwei Kinder. Ihr älterer Bruder, Christoph Mutter (* 1961), ist Rechtsanwalt.
Anne-Sophie Mutter besitzt zwei kostbare Stradivari-Violinen, die Emiliani und die Lord Dunn-Raven. Während letztere ihre derzeit bevorzugte Konzertvioline ist, ist die Emiliani vor allem in den Aufnahmen mit Karajan zu hören.
Die Emiliani erwarb sie durch Vermittlung des früheren baden-württembergischen Wirtschaftsministers Rudolf Eberle, der unter anderem in Bad Säckingen, der Nachbarstadt von Wehr, dem Gemeinderat angehörte. Über die L-Bank vermittelte er den Ankauf dieses Instruments im Jahr 1984. Heute umfasst die Sammlung der Bank 22 alte Musikinstrumente, die sie jungen Künstlern und Konzertmeistern zur Verfügung stellt.
Ehrungen und Auszeichnungen
Anne-Sophie Mutter ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse, des Großen Verdienstkreuzes (2009), des Bayerischen Verdienstordens, der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg und des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst. 2001 erhielt sie den Léonie-Sonning-Musikpreis, den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst sowie den Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München. 2003 wurde ihr in Baden-Baden der Herbert-von-Karajan-Musikpreis verliehen. 2008 wurde sie mit dem Ernst von Siemens Musikpreis und dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich sowie im Gewandhaus mit dem Internationalen Mendelssohn-Preis zu Leipzig (Kategorie Musik) ausgezeichnet. Für die Förderung junger Streicher gründete sie zwei Organisationen, 1987 die Rudolf-Eberle-Stiftung sowie 1997 den Freundeskreis der Anne-Sophie Mutter-Stiftung. Im darauf folgenden Jahr nahm sie mit Lambert Orkis sämtliche Violinsonaten von Ludwig van Beethoven auf. Diese Aufnahme wurde mit einem „Grammy“ für die beste Kammermusik-Einspielung ausgezeichnet. Eine ebenfalls mit L. Orkis durchgeführte Aufnahme sämtlicher Violinsonaten von Wolfgang Amadeus Mozart (2006, siehe unten) erhielt in Frankreich die Auszeichnung „Choc de l’année“.
Anne-Sophie Mutter ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music. 2009 erhielt sie vom französischen Staatspräsidenten für ihr Engagement für die Werke französischer Komponisten und für zeitgenössische Musik den Orden Ritter der Ehrenlegion.
2009 erhielt Anne-Sophie Mutter als Instrumentalistin den ECHO Klassik, im Juli desselben Jahres wurde sie mit dem Europäischen St. Ulrichs-Preis ausgezeichnet.
2010 erhielt sie vom Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e. V. (AsKI) für ihr beispielgebendes, persönliches Engagement zur Förderung hochbegabter Streicher und des musikalischen Spitzennachwuchses in der von ihr gegründeten Anne-Sophie-Mutter-Stiftung die Maecenas-Ehrung. Zudem wurde sie für ihr Lebenswerk mit dem Preis der Kulturstiftung Dortmund ausgezeichnet.
2011 wurde sie mit dem Brahms-Preis geehrt. Als weitere Auszeichnung empfing sie den Erich-Fromm-Preis für ihr umfassendes soziales Werk. Zudem erhielt sie vom Gustav-Adolf-Werk der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau für ihr sozialdiakonisches Engagement den Gustav-Adolf-Preis. 2013 wurde sie zum auswärtigen Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Die Stadt Wehr benannte die Straße mit dem Wohnhaus, in dem die Künstlerin aufwuchs, in Anne-Sophie-Mutter-Weg.
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