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Hans Söllner



Johann Michael Söllner (* 24. Dezember 1955 in Bad Reichenhall) ist ein bayerischer Liedermacher. Musikalisch bekannt ist er durch seine bissigen Lieder, die er allein mit der Gitarre und Mundharmonika vorträgt. Daneben spielt er auch „bayrischen Reggae“ mit seinen Bands. Er ist ein Vertreter der Neuen Volksmusik.


Söllner schreibt gesellschafts- und systemkritische Texte in bairischem Dialekt und tritt für die Legalisierung von Marihuana ein. Der Sänger sah sich in Bayern wegen des Besitzes von Betäubungsmitteln bereits mehreren Ermittlungsverfahren ausgesetzt, die jedoch zu keiner Verurteilung führten.



Leben

Johann Hans Michael Söllner wurde am 24. Dezember 1955 als Sohn von Johann und Therese Söllner in Bad Reichenhall geboren. Mit drei Jahren kam er in den katholischen Kindergarten in Bad Reichenhall, St. Zeno. Von 1961 bis 1970 besuchte Söllner die Hauptschule Bad Reichenhall. Von seinem zehnten bis 14. Lebensjahr war er Mitglied im Trachtenverein Marzoll und musste diesen schließlich wegen seiner langen Haare verlassen. Mit 15 Jahren begann er eine Lehre als Koch und schloss diese nach drei Jahren erfolgreich ab. Darauf folgte ein Jahr Arbeitslosigkeit, bis er in Füssen seinen Wehrdienst antreten musste. Nach drei Monaten Grundausbildung wechselte Söllner jedoch zum Zivildienst nach Weilheim, den er nach 16 Monaten beendete. Zwischen dem 15. und 18. Lebensjahr brachte sich Hans Söllner selbst das Gitarre-Spielen bei. Anschließend zog er nach München und war dort weitere zwei Jahre arbeitslos. In dieser Zeit schrieb er sein erstes Lied Endlich eine Arbeit. Danach absolvierte er eine Lehre als Kfz-Mechaniker, welche er ebenfalls erfolgreich abschloss. Während der Berufsschulzeit seiner zweiten Lehre komponierte er alle Titel für seine Debüt-LP. Nachdem er Jahre damit verbrachte, auf einer geschenkten Gitarre vier Griffe zu erlernen, begann er, nach eigenen Angaben, zu seinem mittelmäßigen Gitarrenspiel genauso mittelmäßig zu singen. Seinen ersten Auftritt hatte er 1979 in der damaligen Münchner Kleinkunstbühne Robinson.


Es dauerte allerdings weitere drei Jahre, bis Söllner bei einem Sängerwettstreit in Traunstein den ersten Preis gewann und dadurch seine erste Langspielplatte Nachdenkliches zum Schmunzeln veröffentlichen konnte. Seine oftmals staats- und gesellschaftskritischen Texte machten ihn schon früh polizeibekannt. Besonders stark verschlechterte sich sein Verhältnis zum Rechtsstaat jedoch nach seinem ersten Jamaika-Urlaub im Jahr 1986. Seit seinem Aufenthalt in der Heimat des Reggae hatte er sich nämlich auch dem Kampf um die Legalisierung von Marihuana verschrieben. Anfang der Neunziger ging Hans Söllner zum Münchner Arbeitsamt, um sich arbeitslose Musiker zur Gründung einer Reggaeband zu suchen. Daraus entstand die Band Bayerman Vibration. Mit dieser tourte er bis etwa 1996 durch den süddeutschen Raum. Parallel dazu nahm Söllner Soloprojekte auf, unter anderem seine wohl bekanntesten Alben: Hey Staat (1989) und Der Charlie (1992). Im August 1993 trat Söllner aus der römisch-katholischen Kirche aus. Er entschied sich, zu den Rastafari (einer jamaikanischen Glaubensrichtung) zu wechseln. Zu diesem Zeitpunkt nahm er sich vor, Vegetarier und bedingungsloser Pazifist zu werden. 1998 machte Söllner erstmals Bekanntschaft mit der österreichischen Reggaeband The Buccaneers, mit denen er anfangs viel tourte. 1999 legte er eine Jahrespause ein, ursprünglich, um sich zu verabschieden. Seit 2000 ist er aber wieder zu seinem Werk zurückgekehrt. Anfang des neuen Jahrtausends benannte sich die Gruppe „The Buccaneers“ in Bayaman'Sissdem um und spielt seither als Begleitband Söllners. Nach mehreren Mitgliederwechseln besteht sie seit 2009 aus Manfred Puchner, Gitarre; Clemens Pichler, Bass; Peter Pichler, Akkordeon; Stephan Hofer, Schlagzeug, Stefan Zepf, Keyboard und Orgel und Stefan Brodte, Percussion. Im Jahr 2004 veröffentlichte Söllner sein erstes, selbstgeschriebenes Buch Bloß a Gschicht.


Da sich die Stadt Bad Reichenhall über einen Bürgerentscheid (das Gelände betreffend) hinweg gesetzt hatte, und um der Opfer des Einsturzes der Eislaufhalle Bad Reichenhall zu gedenken, veranstaltete Söllner vom 16. Januar bis zum 10. Februar 2009 eine Sitzblockade auf dem Gelände der eingestürzten Eishalle. Bereits kurz nach dem Unglück hatte Söllner zugunsten der Angehörigen der Opfer im Frühjahr 2006 ein Benefizkonzert in Reichenhall gegeben.


Beim TFF.Rudolstadt, einem der bedeutendsten und größten Folkfestivals Europas, wurde 2009 an Hans Söllner der deutsche Weltmusikpreis Ruth vergeben. Die Jury würdigte damit "einen dichtenden und singenden Anarchen der deutschen Musikszene, der zutiefst im bayerischen Sprach- und Lebensraum beheimatet ist."


Stilformen und Rezeption

Musikalisch bedient sich Söllner zumeist traditioneller Stilformen. Es gelingt ihm jedoch, diese mit scharfsinnigen Texten mal zur Plauderstunde, mal zur bitteren Anklage werden zu lassen. Das Dasein des kleinen Mannes, auch in Bezug auf seine eigene Person, ist Söllners bevorzugtes Thema. In diesem Zusammenhang problematisiert er häufig Themen wie Arbeitslosigkeit und den Missbrauch von Amtsgewalt, aber auch Aspekte des Familienlebens, so dass seine Konzerte teilweise kundgebungsähnlichen Charakter annehmen. Seine CDs sind oft aus Zusammenstellungen von Live-Mitschnitten entstanden.


Söllner spielte unter anderem auf dem Chiemsee Reggae Summer in Übersee (2001, 2003, 2007, 2009). TV-Mitschnitte wurden gemacht und kamen im dritten TV-Programm (Bayerischer Rundfunk) im mitternächtlichen Musikfenster für regionale Künstler zur Ausstrahlung. Der Bayerische Rundfunk bewarb die Veranstaltung unter anderem mit den Worten „Hans Söllner, das bayrische Urgestein des deutschen Reggae“, womit er sich auf Bühnen-Naturell und Image des Künstlers bezog. Söllner selbst ergänzt diese Charakterisierungen zeitweilig durch ein Outfit im Jamaika-Stil. Seine Grundeinstellung lässt sich aber keinesfalls ausschließlich auf das oftmals unterstellte Bekenntnis des Rastafari beschränken. Unter der Überschrift „ZU LANGSAM“ (Hans Söllner zur Sache Mehmet) vom 7. März 2005 findet man auf der Homepage von Hans Söllner unter anderem folgende Zeilen:

„Ich liebe dieses Land und meine Heimat, ich liebe diese Welt und die darauf lebenden und seienden Menschen und Lebewesen in all ihren Farben und Sprachen und Gerüchen. Ich erkenne die Vielfalt an und alle Gewalttätigkeiten, Schmerzen und Ängste sind ein Geschwür unserer nicht mehr im Einklang mit der Natur lebenden Gesellschaft.“



Spannungsverhältnis zum Staat

Das erste Mal kam Söllner etwa Anfang der 1980er Jahre mit der Polizei in Konflikt, als er sich mit einigen weiteren Personen solidarisierte und ein Wohnhaus in München illegal besetzte. Nach einigen Stunden wurde die Polizei aufmerksam und stürmte das Gebäude. Weil sich Söllner dagegen zur Wehr setzte, musste er einige Tage in Polizeigewahrsam verbringen. Im Dezember 1988 verurteilte das Amtsgericht München Söllner zu einer Geldstrafe von 15.000 DM, weil er bei Auftritten auf der Bühne unter anderem gesagt hatte: Der Gauweiler sieht so aus, als ob wir die Reichskristallnacht noch vor uns hätten. Auch hatte Söllner den bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß noch zu dessen Lebzeiten als dreckigen Faschisten beschimpft. Weitere beleidigende Zitate von seinen Live-Platten stellen die Aussagen dar: Der Geißler is vom Wixen bled word'n. sowie das Dementi: Der Geißler is' scho so auf d'Welt kemma. Seit 1996 wurde gegen Söllner mehrfach Anklage erhoben, unter anderem wegen Marihuana-Anbau und Beleidigung. Er wurde deswegen zu hohen Geldstrafen verurteilt; 2001 zur Zahlung von 90.000 DM, wobei es sich um die höchste bisher in Deutschland wegen Beleidigung verhängte Geldstrafe handelte. Die Gesamtsumme seiner Geldstrafen beläuft sich mittlerweile auf etwa 300.000 Euro.[2] 2000 klagte Hans Söllner auf sein Recht, als Rastafari Marihuana zur grundgesetzlich geschützten Religionsausübung rauchen zu dürfen. Das Bundesverwaltungsgericht wies diese Klage allerdings ab. Söllner kommentierte dieses Urteil mit den Worten, er werde seinen Weg dennoch bis zum Ende gehen, auch wenn er durch Gerichtssäle und Ausnüchterungszellen führe. Hohe Anwaltskosten und drohende Geldstrafen gehören zum Image von Söllner und tragen mit zu seiner Popularität bei. Die eher geringe Präsenz in Hörfunk und Fernsehen tut der großen Zahl seiner Fans keinen Abbruch.


Für Aufsehen sorgte im Jahr 2006 eine polizeiliche Durchsuchung bei Söllner und seinem Musikverleger, dem Trikont Musik-Verlag. In einer Beschlagnahmeaktion wurde ein von Söllner vertriebenes T-Shirt beschlagnahmt. Dieses zeigte Präsident Bush und Premierminister Blair neben einem Portrait von Adolf Hitler, daruntergelegt war der Refrain eines beliebten Liedes von Söllner „Hitler, Bush, Blair - International“ (Der volle Wortlaut des Refrains lautete: „A Drecksau bleibt a Drecksau, egal wohers kimmt, ob Staatsanwalt oder Präsident, Namen san egal, Hitler, Bush, Blair - International“.) Dem Vorwurf der Staatsanwaltschaft, Hans Söllner habe ein „Kennzeichen einer verfassungsfeindlichen Organisation“ (NSDAP) in Form des Hitlerbildes verbreitet, gab auch das Amtsgericht Traunstein am 24. Mai 2006 statt.


Mit der Beschwerde vom 26. Juni 2006 wurde von seiten Hans Söllners darauf hingewiesen, dass der entsprechende § 86a StGB zu den „wichtigsten antifaschistischen Gesetzen, die nach Aufbau eines demokratischen Staates in Deutschland in das Strafgesetzbuch eingefügt worden sind, gehört“. Die Rechtsprechung habe immer wieder eindeutig und unmissverständlich darauf hingewiesen, dass durch diese Vorschrift jeglicher „Anschein einer solchen Wiederbelebung des Naziunrechtes verhindert werden solle“. In der Beschwerde wurde ausgeführt, dass selbst die Staatsanwaltschaft nicht ernsthaft davon ausgehe, dass Hans Söllner „zu einem Neonazi mutiert“ sei. In seinem ausführlichen Beschluss vom 27. Juni 2006 schloss sich das Landgericht Traunstein dieser Argumentation an, hob den Beschluss der Vorinstanz auf und stellte die Rechtswidrigkeit der Durchsuchungen bei der Firma Trikont sowie bei Hans Söllner fest.






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