2019 erscheinen vier junge Dresdener auf der Bildfläche der deutschen Hip-Hop-Szene. Sie hören auf die Namen Gustav, Zachi, Paul und Dani und nennen sich 01099, sprich: Nullzehnneunundneunzig, nach der Postleitzahl des Dresdener Stadtbezirks Neustadt. Auf den fünf Tracks der Debüt-EP „Skyr” (ja, genau, der isländische Quark!) präsentieren die Newcomer ihre ganz eigene Version von Hip-Hop. Und die könnte chilliger nicht sein!Wer auf harten Gangsta-Rap abfährt, ist bei 01099 an der ganz falschen Adresse. Der Sound hat einen deutlichen Pop-Einschlag, die Vibes sind durchweg positiv, die Stimmung maximal relaxt und von sexistischen Lyrics halten Gustav und Co. mal so gar nichts. Dafür aber von dezent eingesetztem Autotune. 01099 wollen einfach gute Musik machen. So wie auf ihrem ersten Full-length-Album „Morgensonne”, das 2020 das Licht der Welt erblickt. Wie schon beim EP-Titeltrack „Skyr” rappt Mitglied Zachi auf „a oui oui” oder „5 auf dem Esstisch” auch auf Französisch. Und weil das einfach mega klingt, ist es mittlerweile zu einem echten 01099-Trademark geworden. Nicht minder ungewöhnlich und genauso cool ist der gelegentliche Einsatz von Instrumenten wie Saxophon oder Horn. Die Jungs haben nämlich vor ihrer Karriere als Hip-Hopper eine Musikausbildung eher klassischer Art genossen, teils im Orchester, teils mit dem Schwerpunkt Jazz. Vielleicht sind es gerade diese Erfahrungen und Fähigkeiten, die der Musik der jungen Rapcrew das gewisse Etwas verleihen.„Halligalli” mit der FamilyDass 01099 das gewisse Etwas besitzen, daran besteht spätestens seit Erscheinen der Singles „Frisch” (als 01099 & Gustav) und „Durstlöscher” keinerlei Zweifel mehr. Beide Tracks sind auf der „Dachfenster”-EP (2021) zu finden. 2022 veröffentlichen sie ihr zweites Album, "Altbau", mit dem sie sich erstmalig in den deutschen LP-Charts platzieren können, sie steigen bis in die Top-10.Und live? Da geht natürlich mächtig die Post ab bei der 01099-Family, wie etwa beim absolut abgefahrenen Release-Konzert zur „Dachfenster”-EP, das 2021 am Elbufer stattfand, zu beobachten war. Die Gelegenheit, die Jungs live zu erleben, sollte man sich daher auf keinen Fall entgehen lassen.